Rückblick auf die Tagung "Schnittstelle der Kulturen – Kultur und Geschichte der Bukowina. Eine Annährung aus bibliothekarischer Sicht"

Die Martin-Opitz-Bibliothek (Herne) richtete zwischen dem 12./13. und 15. September 2021 eine bibliothekswissenschaftliche Fach- und Fortbildungstagung aus, welche traditionell im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken und Sammlungen zur Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa stattfand. Angesichts der pandemiebedingt unsicheren Reisesituation fand die Tagung nicht wie in den Vorjahren an einer Partnereinrichtung im mittelosteuropäischen Ausland statt, sondern am Bukowina-Institut in Augsburg – dies allerdings als eine Präsenzveranstaltung. Eine ursprünglich intendierte Organisation der Tagung in Czernowitz erschien unter den gegebenen Umständen nicht realisierbar. Neben dem Bukowina-Institut konnten als weitere Kooperationspartner das Deutsche Kulturforum östliches Europa aus Potsdam, das Digitale Forum Mittel- und Osteuropa sowie die Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim a.N. gewonnen werden.

 

Gefördert wurde die international besetzte Konferenz durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Für das gastgebende Bukowina-Institut begrüßte die dortige Leiterin Prof. Dr. Maren Röger die über 40 TeilnehmerInnen. Es folgten Grußworte von Barbara Holzmann, der stellv. Bezirkstagspräsidentin des Bezirks Schwaben, welchen eine langjährige Regionalpartnerschaft mit der ukrainisch-rumänischen Grenzregion Bukowina verbindet. Dr. Hans-Jakob Tebarth, Direktor der MOB, führte anschließend in die

Themenschwerpunkte der alle zwei Jahre stattfindenden Tagung ein. Der Eröffnungsvortrag wurde wiederum von Prof. Dr. Maren Röger gehalten und stellte die wesentlichen Züge der Geschichte und Kultur der Bukowina vor.

 

Das Programm folgte einer bewährten Struktur. Der erste Themenblock bestand aus Einführungs- und Übersichtsvorträgen über die Kultur, Geschichte, Literatur und Sprache der Bezugsregion. Den zweiten Teil bildeten Beiträge zu Kooperationsmöglichkeiten unter den

beteiligten Bibliotheken, Archiven und weiteren Einrichtungen und aktuelle Entwicklungen an den Partnerbibliotheken des Verbundkatalogs östliches Europa. Am letzten Konferenztag wurden spezifisch bibliothekarische Fragen und Themen erörtert. Begleitend fand eine Präsentation von aktuellen Veröffentlichungen des Bukowina-Instituts statt.

 

Die Tagung wurde durch einige Programmpunkte außerhalb der Vortragsfolge abgerundet. So nahmen die TeilnehmerInnen an einer Filmvorführung und einem Gespräch mit Dr. Ingeborg Szöllösi (Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam) teil. In einem

Augsburger Programmkino wurde der Film „Im Süden meiner Seele. Paul Celans Bukarester Jahre“ vorgeführt und diskutiert. Am zweiten Abend hatten die TeilnehmerInnen Gelegenheit, die Geschichte Augsburgs im Rahmen einer Stadtführung kennenzulernen. Zum Abschluss der Tagung wurden die TeilnehmerInnen auf eine virtuelle Führung durch die Universitätsbibliothek Augsburg mitgenommen.

 

Arkadiusz Danszczyk