Jüdisch-Deutsche Bukowina 1918+

Historischer Kontext 

 

Im 10. und 11. Jahrhundert zum Kiewer Reich gehörend, wurde die Bukowina im 14. Jahrhundert Teil des moldauischen Woiwodats, welches im 16. unter die Oberhoheit des Osmanischen Reiches fiel. Nach der Habsburger Okkupation im Jahr 1774 stand die Bukowina zunächst unter Militärverwaltung und bekam dann im Jahr 1786 den Status eines Verwaltungskreises innerhalb des Königreichs Galizien. 1849 wurde sie schließlich ein eigenständiges österreichisches Kronland im Range eines Herzogtums, bis dem Ausgang des I. Weltkriegs der Zerfall der Habsburgermonarchie folgte, im Zuge dessen die historische Region vollständig an das Königreich Rumänien überging. 1940 wurde die Bukowina als Teil des deutsch-sowjetischen Paktes in einen nördlichen sowjetischen  und einen südlichen rumänischen Teil aufgespalten. Die rumänisch-deutsche Eroberung im Jahr darauf machte diese Entwicklung nur vorübergehend rückgängig, bevor es 1944 zu einer dauerhaften Teilung in eine ukrainische Hälfte mit Czernowitz als Hauptstadt und eine rumänische mit Suczawa als Verwaltungszentrum kam.

Die hier sehr komprimiert dargestellten politischen Entwicklungen brachten ihrerseits jeweils umfassende Veränderungen der ethnischen Bevölkerungsstrukturen und der Beziehungen dieser Gruppen zueinander mit sich. Beinamen für die Bukowina, wie “Schweiz des Ostens” oder “Europa im Kleinen”, die besonders in der Zeit zwischen den Weltkriegen populär wurden und auf eine scheinbar lange friedliche Koexistenz der Nationalitäten rekurrieren, spiegeln jene Prozesse in gewisser Weise wider, gelten heute aber mitunter auch als eine Verklärung des tatsächlichen multiethnischen Miteinander und der nicht immer konfliktfreien zeitgenössischen Verhältnisse. Dies zumal auch unterschiedliche Erwerbsmuster innerhalb der jeweiligen ethnischen Gruppen dominierten, was wiederum etwaige soziale Spannungen begründete. Rumänen und Ukrainer beispielsweise waren um 1910 zu 90 Prozent in Kleinberufen der Land- und Forstwirtschaft tätig, ihr Anteil an Industrie, Gewerbe, Handel, Verkehr, öffentlichem Dienst, Militär und freien Berufen betrug zwischen 2 und 5 Prozent, wohingegen derjenige der Juden, Deutschen bzw. Österreicher und Polen hier deutlich höher lag.

Mit dem Zusammenbruch der Monarchie verstärkten sich nun die politischen Spannungen zwischen den Ethnien. Nach der rumänischen Besetzung von Czernowitz am 11.11.1918 ließen die neuen Machthaber dort eine Woche später auf dem “Generalkongress der Bukowina” die Delegierten über eine Vereinigung der Region mit dem Königreich Rumänien abstimmen. Es kam zum gewünschten Ergebnis, allerdings vor allem deshalb, weil die rumänische Gruppe entgegen des eigentlichen ethnischen Proporzes von insgesamt 74 eingeladenen Personen 48 Abgeordnete stellen konnte. Jüdische Vertreter verzichteten ganz auf eine Teilnahme, weil ihrer Bevölkerungsgruppe eine Garantie der Wahrung ihrer noch während der Monarchie gewährten Rechte, die so im Königreich Rumänien noch nicht existierten (das war erst 1923 der Fall), nicht gewährt wurde. Der deutschen Forderung nach kultureller Autonomie wurde zunächst noch entsprochen, ukrainische Vertreter waren hingegen nicht einmal eingeladen.

Was folgte war eine schrittweise, bald aber auch repressive Rumänisierung der nicht-rumänischen Bevölkerung, obwohl diese mit Ukrainern, Juden, Deutschen und Polen als größte Gruppen 60 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachte. Geriet vor allem die ukrainische Bevölkerung unter den größten Druck, was auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führte, erfuhren ab den 20er Jahren auch die Deutschen eine Beschränkung ihrer Rechte. So wurde beispielsweise die Zahl ihrer eigensprachlichen Schulen stark reduziert, so dass im Schuljahr 1927/28 nur noch eine übrigblieb - von 64 acht Jahre zuvor. Und auch den Juden wurde es schwer gemacht, sich mit den neuen Gegebenheiten zu arrangieren und dem neuen Staat zu identifizieren. Die Gewährung ihrer Gleichheitsrechte verzögerte sich, viele gingen zum Studium ins Ausland und engagierten sich in der zionistischen Bewegung. Trotzdem und auch trotz der schon auftretenden parlamentarischen Krisen werden die 20er Jahre hinsichtlich der demokratischen Entwicklung als relativ positiv bewertet. An derem Ende konnten die minderheitenfeindlichen Parteien jedoch deutlich an Macht und Einfluss gewinnen. 1934 kam es schließlich zu Forderungen nach Einschränkungen in den Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten der Juden und Ukrainer. Ab 1937 verstärkte sich mit der Nationalchristlichen Partei in der Regierung der staatliche Antisemitismus. Vielen Juden wurde die Staatsbürgerschaft entzogen, in der Bukowina bis 1939 etwa einem Drittel der Bevölkerungsgruppe, darunter auch zahlreichen alteingesessenen Czernowitzern. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch die in gemeinsamen Interessen fundierten politischen Kooperationen zwischen den konservativ-gemäßigten Vertretern der deutschen und jenen der jüdischen Minderheiten längst ein Ende gefunden. Gleichgeschaltete Presseorgane, wie die Czernowitzer Deutsche Tagespost, hetzten nun im Gleichklang mit und unterstützt aus Berlin gegen die jüdischen Nachbarn.

Als 1940 der Nordteil der Bukowina von der Sowjetunion besetzt wurde (siehe oben) bedeutete das für die Bevölkerung Enteignung und Verstaatlichung. 12.000 Bukowiner, davon 3.500 Juden, wurden deportiert. Zahlreiche Rumänen flohen in den noch rumänischen südlichen Landesteil, die Deutschen wurden aus beiden Teilen nach den entsprechenden Verträgen der beiden Staaten mit dem Deutschen Reich eben dorthin oder in besetzte Gebiete umgesiedelt. Katastrophal entwickelte sich die Lage für die Juden, als Rumänien in Folge des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion und als Verbündeter des Deutschen Reiches die nördliche Bukowina wieder in seinen vorübergehenden Besitz nahm. Die dortigen Juden galten nun als prosowjetische Kollaborateure, wurden mit dieser Begründung verfolgt, Repressionen und Übergriffen verschiedener Gruppen ausgesetzt. Im Sommer 1941 kam es zu Pogromen, ausgeführt von Sondereinheiten, aber auch von Zivilisten. Kurz darauf wurde die jüdische Bevölkerung ghettoisiert und schließlich nach Transnistrien deportiert. Wie viele Menschen dem “rumänischen Holocaust”, den Massenerschießungen, Krankheiten, Seuchen und der Unterernährung zum Opfer fielen, ist nicht genau bekannt. Die Internationale Historikerkommission zum Holocaust in Rumänien schätzte ihre Zahl auf 150.000 - 180.000. Czernowitz selbst stellte in diesem Kontext einen Sonderfall dar: Aufgrund der Verteilung von Spezialausweisen durch den Bürgermeister der Stadt, Dr. Traian Popovici, konnten hier bis zu 20.000 Juden Krieg und Völkermord überleben. 

Viele derjenigen, welche aus der Deportation noch zurückkommen konnten und jener, die den Krieg irgendwie in der Bukowina überstanden, entschlossen sich zur Emigration, häufig zuerst nach Rumänien, Deutschland oder Österreich, um später endgültig in Palästina bzw. dann Israel oder in Nordamerika wieder sesshaft zu werden.

 

 

Zum jüdisch-deutschen Zeitungswesen in der Bukowina und Czernowitz

 

War die Bukowina für die Zeitgenossen ein “Europa im Kleinen”, entsprach dem ihre Hauptstadt Czernowitz als “Klein-Wien im Osten”, einem Mikrokosmos der habsburgischen Vielvölkermonarchie. Weitere Beinamen wie “Jerusalem am Pruth”, “das zweite Kanaan” oder das “jüdische Eldorado Österreichs” verweisen etwas spezifischer auf die bedeutende Stellung der Juden innerhalb der multiethnischen und multikonfessionellen Czernowitzer Bevölkerung. Aber auch diese Gruppe war in sich keineswegs homogen, sondern spiegelte die verschiedenen kulturellen, politischen und religiösen Strömungen des Judentums ihrer Zeit wider.

Eine dauerhafte Niederlassung von Juden in der Bukowina erlaubte ab 1812 ein offizieller Duldungsschein. Ab 1868, als schließlich ihre Gleichstellung mit den christlichen Bewohnern erfolgte, kam es zu einem starken Anstieg der jüdischen Bevölkerung, so dass ihr Anteil um 1900 bereits bei 13 Prozent lag, was in etwa dem der Deutschen entsprach. Viele Juden lebten dabei in Czernowitz (um 1910 fast 29.000 - 32 Prozent der Gesamteinwohnerschaft), die dortige Gemeinde war mittlerweile nach Wien und Lemberg die drittgrößte in der Monarchie. Während auf dem Land ethnisch und sprachlich das Ukrainische und Rumänische deutlich dominierten, bildeten die mehrheitlich deutschsprachigen Juden zusammen mit der deutschen Bevölkerung die größte Sprachgruppe in der bukowinischen Hauptstadt. Die das öffentliche Leben prägenden städtisch-bürgerlichen Schichten beider Großgruppen, der Juden und der Deutschen, bewegten sich zeitweise in einer kulturellen Symbiose, die dann aber spätestens in der 30er Jahren des 20. Jahrhunderts untergehen sollte. 

Als Ausdruck und Spiegel des kulturellen, sozialen und politischen Gefüges von Czernowitz gilt die, gemessen an der Einwohnerzahl, außergewöhnliche Publikationstätigkeit. Dies meint sowohl die literarische Produktion, als auch das vielfältige Pressewesen, wobei die Trennung beider Sparten eher eine künstliche ist, angesichts der auch zahlreichen literarischen Veröffentlichungen in den periodischen Erzeugnissen. Vor allem das deutschsprachige Pressewesen war in Czernowitz so entwickelt und umfangreich, dass es heute für die Zeit zwischen 1848 und 1940 als deren größtes Zentrum außerhalb des geschlossenen deutschen Sprachraums gesehen wird.  Zu den wichtigsten und meistgelesenen Zeitungen gehören in der Zwischenkriegszeit jene aus dem jüdisch-deutschen Kontext. Für das liberale “Czernowitzer Morgenblatt” etwa war zwischen 1927 und 1933 als Kulturredakteur der “Czernowitzer Literaturpapst” Alfred Margul-Sperber tätig, Entdecker von Autoren wie Moses Rosenkranz, Rose Ausländer, David Goldfeld, Kubi Wohl, Jona Gruber und Paul Celan, deren Werke er in seinen Zeitungsrezensionen besprach. Sein 1928 in mehreren Folgen im “Czernowitzer Morgenblatt” veröffentlichter Essay “Der unsichtbare Chor. Entwurf eines Grundrisses des deutschen Schrifttums in der Bukowina” war der erste Versuch einer systematischen Darstellung des deutschen Schrifttums in der Bukowina. Seine rege Publikationstätigkeit richtete sich auch immer wieder gegen die widrige politische Situation der Zeit. Polemische Reaktionen in der Bukowina, Siebenbürgen und im nationalsozialistischen Deutschland erregte das von ihm selbst verfasste und 1936 im linksbürgerlich-demokratischen “Czernowitzer Tagblatt” veröffentlichte Gedicht “Der Fackelläufer”, die er wiederum publizistisch erwiderte. Auch die bereits erwähnte Rose Ausländer publizierte zahlreiche Gedichte zwischen 1926 und 1928, dann erneut zwischen 1931 und 1933 in verschiedenen Czernowitzer Zeitungen, darunter in der sich als politisch unabhängig verstehenden “Czernowitzer Allgemeinen Zeitung” und auch dem “Czernowitzer Morgenblatt”. Der Leserkreis beider Blätter rekrutierte sich aus den bürgerlichen und deutschakkulturierten jüdischen Bevölkerungskreisen der Stadt. Die Herausgeber des “Czernowitzer Morgenblatts” waren Elias Weinstein und Julius Weber, welcher sich in seinem Organ auch selbst als Anwalt der Minderheiten betätigte. Der Vertrieb beschränkte sich nicht nur auf die Bukowina, sondern erreichte die Leser außerdem in Bessarabien, dem rumänischen Altreich und in Ostgalizien. Die “Czernowitzer Allgemeine Zeitung”, 1904 von Philipp Menczel gegründet und ab 1918 geleitet von Arnold Schwarz, ließ Autoren unterschiedlichster politischer Herkunft zu Wort kommen. Dazu gehörten der zionistische Politiker Mayer Ebner, seinerseits Gründer der “Ostjüdischen Zeitung”, ebenso, wie der jüdisch-nationale Benno Straucher oder der jüdisch-sozialdemokratische Jakob Pistiner. Wie die “Ostjüdische Zeitung” war auch das in jiddischer Sprache erschienene Blatt “Di frayhayt” ein Forum der diskursiven Auseinandersetzung, wo beispielsweise um in der multiethnischen Bukowina politisch brisante Themen wie den schulischen Sprachunterricht gestritten wurde. Die ebenfalls jiddischen “Tschernovitser Bletter” entwickelten sich aufgrund der sie enttäuschenden Minderheitenpolitik des rumänischen Staates zu einem sehr regierungskritischen Periodikum. In den dreißiger Jahren erfuhr die immer noch vielfältige Czernowitzer Presselandschaft mit dem von dem etablierten jüdischen Journalisten Ernst Maria Flinker herausgegebenen “Czernowitzer Tagblatt” (siehe oben) eine weitere Bereicherung, bevor die beschriebenen politischen Entwicklungen bis hin zu Krieg und Holocaust ihr für immer ein Ende setzen sollten. 

Elias Weinstein, dem Mitgründer des “Czernowitzer Morgenblattes”, gelang noch während des Krieges die Flucht nach Palästina (Julius Weber wurde in der Shoa ermordet), wo er bereits ab 1944 “Die Stimme” herausgab. Von Anfang an richtete sich die Zeitung in erster Linie an die Bukowinaer Juden in Exil und Emigration. Sie wurde zum Hausorgan und kommunikativen Zentrum der “World Organisation of Bukovina Jews” in Israel und besteht bis heute unter deren Herausgeberschaft. 

 

Literatur: 

 

Hausleitner, Mariana und Winkler, Markus: Presselandschaft in der Bukowina und den Nachbarregionen. Akteure – Inhalte – Ziele (1900-1945). Abgerufen unter: http://www.kakanien-revisited.at/mat/MHausleitner_MWinkler1.pdf

 

Hausleitner, Mariana; Hazan, Souzana und Hutzelmann, Barbara (Bearbeiterinnen): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Band 13: Slowakei, Rumänien, Bulgarien. Berlin 2018

 

Hausleitner, Mariana: Von der Kooperation zur Konfrontation. Die Veränderungen in den Beziehungen zwischen Juden und Deutschen in der Bukowina 1910-1940. Erschienen am 10.3.2020 auf osmikon, im Themenportal "Shared Histories". Abgerufen unter: https://www.osmikon.de/themendossiers/shared-histories/juden-und-deutsche-in-der-bukowina-1910-1940

 

Marten-Finnis, Susanne und Winkler, Markus: Czernowitzer Pressefeld 1918-1940: Quelle und Diskurs. Ein Werkstattbericht des Arbeitskreises Czernowitzerpresse zur Digitalisierung von Czernowitzer Zeitungen 1918-40. Abgerufen unter: https://www.kakanien-revisited.at/mat/SMarten-Finnis_MWinkler1.pdf

 

Röger, Maren und Fisher, Gaëlle: Bukowina. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2017. URL: http://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/p32554 (Stand 17.06.2020)

 

Winkler, Markus: Czernowitzer Judentum: ein Mythos am Rande Europas? Abgerufen unter: https://www.owep.de/artikel/68-czernowitzer-judentum-mythos-am-rande-europas

 

Winkler, Markus: Czernowitz/Černivci. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2013. URL: ome-lexikon.uni-oldenburg.de/54198.html (Stand: 25.08.2020)

 

 

Projektgegenstand 

 

Das Projekt "Jüdisch-Deutsche Bukowina 1918+" schließt zeitlich an die Digitalisierung der bis zum Ende des ersten Weltkriegs erschienenen deutschsprachigen Zeitungen der Bukowina durch ANNO (Austrian Newspapers Online, Österreichische Nationalbibliothek), durchgeführt in Kooperation mit dem ebenfalls von der BKM geförderten Projekt "Digitale Topographie der multikulturellen Bukowina" (Leitung: Markus Winkler), an und fokussiert vor allem auf die Zeit zwischen den Weltkriegen, die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des deutschen und rumänischen Holocaust und die Zeit der Rückkehr in die Bukowina bzw. der dann erfolgten endgültigen Emigration des größten Teils der überlebenden jüdischen Bevölkerung aus der Bukowina (Israel, USA etc.).

Die Digitalisierung und Onlinestellung der folgenden Zeitungen, welche im jüdisch-deutschen Kontext der Bukowina publiziert wurden, ist abgeschlossen:

 

Arbeter-Tsaytung

Nachgewiesen: 1921-1925 

Als Vorlage zur Verfügung: 1921, 1923-1925 

 

Die Bombe : Halbmonatsschrift für Politik, Wirtschaft, Literatur und Satire (herausgegeben von H. Goldmann und F. Gerbel)

Nachgewiesen: 1935

Als Vorlage zur Verfügung: 1935

 

Czernowitzer Allgemeine Zeitung (Nachkriegsblatt, herausgegeben von Philipp Menczel, Mendel Abraham und Arnold Schwarz)

Nachgewiesen: 1920-1938

Als Vorlage zur Verfügung: 1921-1938

 

Czernowitzer Deutsche Tagespost

Nachgewiesen: 1924-1940

Als Vorlage zur Verfügung: 1924-1940

 

Czernowitzer Morgenblatt (herausgegeben von Elias Weinstein und Julius Weber)

Nachgewiesen: 1918-1940

Als Vorlage zur Verfügung: 1921-1940

 

Czernowitzer Tagblatt (herausgegeben von Ernst Maria Flinker)

Nachgewiesen: 1935-1938

Als Vorlage zur Verfügung: 1935-1938

 

Di frayhayt : Organ fun der yudisher sotsyalistischer abayterpartey "Poale Tsien" in der Bukovina

Nachgewiesen: 1919-1924 

Als Vorlage zur Verfügung: 1919-1924 (lückenhaft)

 

Das freie Wort

Nachgewiesen: 1923-1926

Als Vorlage zur Verfügung: 1924 (lückenhaft)

 

Die Gemeinschaft : Zeitschrift für soziale Kultur (herausgegeben von K. Sachter)

Nachgewiesen: 1928-1930

Als Vorlage zur Verfügung: 1928-1930

 

Kultur : zšurnal far literatur, kunst und pedagogik

Nachgewiesen: 1921 

Als Vorlage zur Verfügung: 1921 

 

Das neue jüdische Palästina

Nachgewiesen: 1925

Als Vorlage zur Verfügung: 1925 

 

Oyfboy

Nachgewiesen: 1937

Als Vorlage zur Verfügung: 1937

 

Die Stimme (Israel)

Nachgewiesen: 1944-2017

Als Vorlage zur Verfügung: 1944-2017

 

Der Tag

Nachgewiesen: 1932-1935

Als Vorlage zur Verfügung: 1932-1935

 

Tšernowitzer bleter

Nachgewiesen: 1930-1937

Als Vorlage zur Verfügung: 1933-1937 (lückenhaft)

 

Bereits im DiFMOE-Bestand enthalten, wurden diese Titel ebenfalls in die Sammlung integriert:

 

Neue Jüdische Rundschau

Nachgewiesen: 1926-1930

Als Vorlage zur Verfügung: 1926-1930

 

Ostjüdische Zeitung : Organ der jüdischen Nationalpartei in der Bukowina

Nachgewiesen: 1919-1937

Als Vorlage zur Verfügung: 1919-1937

 

Neben der Digitalisierung und Onlinestellung dieses periodischen Quellenkorpus in Kooperation mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München (IKGS), dem Institut für Auslandsbeziehungen (IFA, Stuttgart), der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, dem Bukowina-Institut (Augsburg), der Nationalbibliothek Israels (Jerusalem), der "World Organisation of Bukovina Jews" (Ramat Gan, Rechteinhaberin "Die Stimme" und Landsmannschaft der Bukowiner Juden in Israel) und dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS, Regensburg), realisierte DiFMOE in Kooperation mit der "Czernowitz Discussion Group", einem weltweiten virtuellen Zusammenschluss von etwa 500 jüdischen Bukowiner Holocaustüberlebenden und ihren Nachkommen, die Integration von ausgewählten Teilen des gruppeneigenen Archivs mit wertvollen persönlichen und familiären Zeitdokumenten in die Digitale Bibliothek des DiFMOE.

Innerhalb der Sammlung Jüdisch-Deutsche Bukowina 1918+ lässt sich der eingepflegte Bestand der Assoziation sowohl in seiner Gesamtheit, als auch nach den einzelnen Privatsammlungen der Mitglieder abrufen. Namentlich sind dies jene von

 

Oded Blaustein (Gruppenfotos: Schule, Familie)

Hedwig Brenner (Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Militär, Schule)

- Carmit Brull-Sotil (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie)

- Anita Derman Mark (Gruppenfoto: Familie, Schule)

- Dana Dimitriu (Mehrpersonen- und Einzelfoto: Familie; Archivalie: Judenverfolgung, Familie)

- Zilla Ebner Helman (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Politik, Militär, Studentenverbindung)

Gabrielle Eisenscher (Gruppenfotos: Familie, Schule)

Yosi Eshet (Gruppenfotos: Familie)

Falikman (Mehrpersonenfotos, Archivalie: Familie)

- Cornel Fleming (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Militär, Studentenverbindung)

Lucca Ginsburg (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule; Archivalien: Auswanderung, Judenverfolgung)

Ruth Glasberg Gold (Gruppenfoto: Familie, Schule)

- Berti Glaubach (Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Studentenverbindung)

David Glynn (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie und Freunde)

- Marc Goldberger (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Studentenverbindung, Persönlichkeiten, jüdische Organisationen)

Ilana Gordon (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie und Freunde, Schule)

Pessach Heger (Einzelpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule)

- Daniel Horowitz (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule, jüdische Organisationen, Militär)

- Ya'acov Katz (Gruppenfoto: Schule)

Shula Klinger (Mehrpersonenfotos: Familie)

Simon Kreindler (Gruppenfoto: Familie, Schule)

Miriam Lava (Einzelpersonen- und Mehrpersonenfotos: Familie)

- Yohanan Loefler (Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule)

Lilian Madfes (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule)

- Henry Rendall (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Militär, jüdische Organisation)

Gadi Rennert (Einzelpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Studentenverbindung, Schule)

Arthur Rindner (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule, Militär)

Ludwig Rudel (Gruppenfoto: Familie, Militär)

Ruth Schaerf Sharvit (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie)

Lydia Schmerler (Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule)

Noam Silberberg (Gruppenfotos: Familie, Schule)

- Joseph Skilnik (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie und Freunde)

Marcel Spiegler (Gruppenfotos: Familie, Schule)

Mimi Taylor (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule, Arbeit; Archivalien: Judenverfolgung)

Doris Wasser (Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Sport)

Fred Weisinger (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Schule, jüdische Organisation)

Gabriele Weissmann (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Sport, jüdische Organisation, Arbeit)

- Bruce Wexler (Mehrpersonenfotos: Familie)

Stephen Winters (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Arbeit, Schule)

Yehudith Yerushalmi-Terris (Einzelpersonen-, Mehrpersonen- und Gruppenfotos: Familie, Sport, jüdische Organisation, Schule; Archivalie: Judenverfolgung)

 

Für die Dokumente wurden aus den originalen Bildbeschreibungen Titel erstellt sowie eine thematische und geografische Verschlagwortung vorgenommen. Um die Authentizität zu wahren, wurde bei der Titelvergabe in den meisten Fällen die Sprache der Vorlage bzw. der Originalbeschreibung des Dokuments übernommen. Dort, wo in Bezug auf den Rechercheaufwand vertretbar, wurden bei Nichtvorhandensein außerdem Namen der abgebildeten Personen sowie deren Verwandtschaftsverhältnisse zum Eigentümer der Vorlagen bzw. Verfasser der originalen Bildbeschreibungen im Titel dokumentiert, um die Suchfunktion der Digitalen Bibliothek möglichst effizient nutzen zu können und so einen Mehrwert für den Bibliotheksbesucher zu erzielen.

 

Eine wertvolle Quelle besonderer Art stellte uns der deutsche Administrator der Czernowitz Discussion Group, Edgar Hauster, aus dem persönlichen Familienarchiv zur Verfügung: 122 Briefe aus der Korrespondenz des Großvaters Elias Hauster mit seinem Sohn Julius Hauster (der zweite Sohn Maximilian wurde 1943 in Auschwitz ermordet), die dem Leser einen tiefgehenden Eindruck vom Alltag, aus dem Seelenleben, vor allem aber auch von der großen Not der rumänischen Holocaustüberlebenden unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1946-1949) aufzeigen. Für eine bestmögliche Vermittlung und wissenschaftliche Nutzung der Inhalte des herausragenden Geschichtszeugnisses "Die Korrespondenz des Elias Hauster" wurden die hochauflösenden Scans der handgeschriebenen Briefe mit den ebenfalls aufwändig von Edgar Hauster erstellten Transkriptionen in einem digital erstellten Buch kombiniert und damit volltextdurchsuchbar gemacht.

 

Nach Abschluss der durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Arbeiten wurde die Sammlung mit Hilfe von Projektmitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales erweitert.

 

 

Gefördert durch: